Workshops

1.   Vereinbarkeit von staatlich unterstützten Integrationsprogrammen und Spiritualität in der kirchlichen Sozialarbeit. Markus Giger, Pfr. VDM, Leiter streetchurch

 

Staatliche Stellen bzw. Kostenträger, die mit kirchlichen Anbietern im sozialen Bereich zusammenarbeiten, erwarten und fordern strikte religiöse Neutralität im Umgang mit den zugewiesenen Klienten.

Wie gelingt es unter diesen Rahmenbedingungen eine kirchliche – oder besser: evangelische Haltung zu bewahren? Beschränkt sich dies auf das Handeln oder darf das Evangelium zu Worte kommen? Wie und in welchen Gefässen gelingt das im Alltag und in den verschiedenen Arbeitsfeldern der streetchurch? Wie vermeidet man im Gespräch Beeinflussung durch das Machtgefälle zwischen Mitarbeitenden und Klienten?

Im Workshop werden diese Fragen reflektiert. Eine wichtige Rolle spielen auch die Erfahrungen und Fragen der Teilnehmenden.

 

2.   Spirituelle Rituale – Chancen und Grenzen / best practice (kreative Möglichkeiten, Austausch). Daniel Imboden, lic. phil. I (Heilsarmee-Offizier), Heilsarmee, Bildungszentrum Basel

 

Nicht nur im Alltag, sondern auch an Festtagen und in Krisensituationen begleiten und stützen uns Rituale. Unsere christliche Tradition bietet uns dazu einen reichen Erfahrungsschatz an. In diesem Workshop erforschen wir das Wesen von Ritualen und denken darüber nach, inwiefern spirituelle Rituale den sozialarbeiterischen Alltag bereichern könnten. Wir werden Rahmenbedingungen klären, Handlungsoptionen eröffnen und anhand von Beispielen die Chancen und Grenzen unserer Möglichkeiten ausloten. In diesem bewusst interaktiv gestalteten Workshop wird die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen geboten.

 

3.   Fundis, Fans und Followers – Extremismus als pathologische Spiritualität. Dr. theol. Roland Mahler, Institutsleiter icp

 

Extremismus (religiöser oder generell ideologisierter) leistet eine radikale Vereinfachung der Wirklichkeit: Plötzlich gibt es klare Antworten auf alle Fragen. Wie unterscheidet sich eine solche Vereinfachung von jener Ordnung und Einfalt, welche der Spiritualität eigen ist? Wie können Grenzen gezogen werden zwischen Ideologie und Spiritualität? Wie kann verhindert werden, dass absolute Wirklichkeiten zu unhinterfragbaren Dogmen mutieren? Der Workshop versucht dem menschlichen Hang zur Eindeutigkeit und Absolutheit nachzugehen und zeigt mögliche Fallen und Gefahren auf, die in Unfreiheit und Abhängigkeit führen können!

 

4.   Handlungsmaximen, um christliche Spiritualität in der Praxis konkret anzugehen. Renato Mazzei, Sozialarbeiter FH, Leiter Fachbereich Beratung und Integration, Stiftung Wendepunkt

 

Spiritualität als Professionsansatz wird im Rahmen der Sozialen Arbeit kontrovers diskutiert. Als christliches Sozialunternehmen der Stiftung Wendepunkt sind wir überzeugt, dass christliche Werte und Normen von zentraler Bedeutung sind – gerade auch im professionellen Handeln mit Betroffenen. Nur, unter welchen Strukturen und Regeln sollen diese gezielt in die Praxis umgesetzt werden?

Handlungsmaximen stiften Identität und schaffen den normativen Rahmen für soziale Abläufe. Unter diesem Aspekt wird im Workshop unter Bezug der persönlichen (Mikro), auftragsspezifischen (Meso) und auf Organisationsebene (Marko) versucht, konkrete Handlungsmaximen zu erarbeiten und zu reflektieren, um spirituelle Themen im Praxiskontext nachhaltig angehen zu können.

 

5.   Das Spannungsfeld zwischen Spiritual Care und Seelsorge – Einsichten für die Soziale Arbeit. Karin Tschanz, Pfrn. Dr., Ausbildungsleitung Palliative und Spiritual Care / Spitalpfarrerin Hirslanden Klinik Aarau, Reformierte Landeskirche Aargau

 

Was ist Spiritual Care? Wir bewegen uns im Spannungsfeld zwischen christlicher Spiritualität und Spiritual Care und befassen uns mit Tatsachen, Definitionen und neuen Entwicklungen.

Wie kommunizieren wir christliche Inhalte im multireligiösen Umfeld und wie holen wir Menschen in ihrer Andersgläubigkeit und in ihrer Spiritualität ab? Können wir Brücken bauen ohne unsere Identität zu verlieren? Wir besprechen kreative Ansätze und fragen uns, wie unser eigener Umgang mit Spiritualität aussieht?

 

6.   Spiritualität und geistige Behinderung. Jörg Wehr, M.A., Leiter Bildung und Entwicklung und stv. Direktor EPI WohnWerk


In diesem Workshop befassen wir uns mit Spiritualität in der Begleitung von Menschen mit einer geistigen Behinderung. Hierbei können beispielsweise Fragen nach

  • der Spiritualität und spirituellen Zugängen bei Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung sowie deren inhaltlicher Bedeutung
  • der Berechtigung zur spirituellen Einflussnahme
  • der Möglichkeit resp. Notwendigkeit des Einbezugs von Angehörigen und rechtlichen Vertretungen

diskutiert werden.

 

7.   Geistliche Sorgfaltspflicht von Institutionen. Martin Bässler, Leitung Pädagogische Angebote der Stiftung Gott hilft

 

Jede Institution muss ihre Grundhaltungen und Werte transparent machen und erklären können, wie diese im Alltag gelebt werden. Immer wieder stehen christliche Trägerschaften vor der Herausforderung, wie das „Christliche“ gelebt werden soll und darf. Wir möchten uns im Workshop über die geistliche Sorgfaltspflicht unterhalten. Der Glaube kann in der sozialen Arbeit ein wichtiger haltgebender Faktor sein. Auf was müssen Institutionen mit einer christlichen Grundhaltung im Arbeitsalltag achten? Was ist die Aufgabe der Trägerschaft und was die Aufgabe von Mitarbeitenden? Wo ergeben sich Spannungsfelder zwischen christlicher Grundhaltung und öffentlichem Auftrag? Diese Fragen möchten wir im Workshop vertiefen und auch der Austausch über persönliche Erfahrungen soll Platz haben.

 

8.   Spiritualität mit Kindern. Evi Zumsteg, dipl. Sozialpädagogin HF, Dozentin und Leiterin Studenten-Wohngemeinschaft HFS Zizers

 

Wir befassen uns grundsätzlich mit einer Einführung in verschiedene Glaubensstufen nach Fowler und Bridger. Mit dieser Grundlage betrachten wir die Bedeutung der Beziehung zu den Bezugspersonen und der Glaubens-Entwicklung eines Kindes. Welche Auswirkungen hat dies für Sozialpädagoginnen und –pädagogen im Umgang mit ihnen anvertrauten Menschen? Welches sind Tabuthemen, nicht tolerierbares Verhalten in Bezug auf die Umsetzung der Spiritualität in der Fremderziehung?

Abschliessend tauschen wir Erfahrungen aus zum Thema Ressourcen und Stolpersteine in der erlebten Spiritualität mit Kindern aus unserem Alltag.

 

9.   Kreativität als Zugang zu "GOTT" – Spiritualität und Ressource im pädagogischen Alltag. Nathalie R. Guex, Sozial-/Sexualpädagogin Jobcoach bei der gad Stiftung, Thun


Wir entdecken zusammen und individuell, wie unterschiedlich jeder einzelne Mensch mit seiner Spiritualität auf eine kreative Art "connectet". Wir reden nicht nur darüber, sondern werden dies auch mit praktischen Übungen ausprobieren! Und wie kann diese „Connection“ im Alltag genutzt werden? Und wie können auch unsere Klienten davon profitieren? Diese Fragen sollen uns in diesem Workshop begleiten.